Schwabenbohne
Feuerbohne Phaseolus coccineus (alt: Phaseolus coccineus 'Schwabenbohne')
Die Schwabenbohne gehört zu den rotblühenden Feuerbohnen (Phaseolus coccineus L.), besitzt große, rosa gesprenkelte Körner und grüne Schoten. Schon am Sortennamen zeigt sich wo die Schwabenbohne genutzt wurde. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass diese kombiniert mit anderen regionalen Spezialitäten wie Spätzle eine schmackhafte nährreiche Kombination ergibt, die heute jedoch kaum noch erhältlich ist.
Die Feuerbohne soll 1635 durch den niederländischen Admiral Hains („Hainsbohne“) aus dem tropischen Amerika nach Europa eingeführt worden sein. Durch hohe Anpassungsfähigkeit, Robustheit und die geringe Krankheitsanfälligkeit verbreitete sich die Bohne in ganz Europa und es entstanden regionale Variationen wie die Schwabenbohne. Da die Feuerbohne deutlich weniger Wärme benötigt als andere Bohnen kann sie auch in 1200 m über NN in Südtirol oder im Süden Norwegens noch ausreifen. Die unreifen, grünen Hülsen und milchreifen Samen wurden für Suppen verwendet und die Trockenbohnen als Salat oder Saure Bohnen zubereitet. Die Feuerbohne wächst gern hoch hinaus und benötigt für ein optimales Wachstum 2-4 m hohe Stangen.
In Österreich wurde die der Schwabenbohne sehr ähnliche Feuerbohnensorte „Steirische Käferbohne“ 2016 von der EU als geografische Bezeichnung geschützt. Dort bauen in den Regionen Hartberg-Fürstenfeld bis Bad Radkersburg, in Graz, Deutschlandsberg und Voitsberg bereits über 400 Bauern wieder die Käferbohnen der Steiermark an.
Weitere Informationen zur Saatgutgewinnung
Referenzen:
Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany
FRUWIRTH, C., 1924: Fisole. In: Handbuch der landwirtschaftlichen Pflanzenzüchtung. 5. Aufl., Bd. III. 177-192. Verlag Paul Parey, Berlin.
HEGI, G., 1946: Phaseolus coccineus L., Feuerbohne, Blumenbohne, Kapuziner-Bohne, Türkenbohne. In: Illustr. Flora von Mitteleuropa. 2. Aufl., Bd. IV/3. 1637-1639. Verlag Paul Parey, Berlin.
KOOISTRA, I.E., 1962: Bohnen (Phaseolus vulgaris L., Phaseolus coccineus L.). In: KAPPERT & RUDORF: Handbuch der Pflanzenzüchtung. 2. Aufl., Bd. 6. 369-407. Verlag Paul Parey, Berlin.
STÄHLIN, A., 1960: Phaseolus coccineus L. (= Phaseolus multiflorus Lam.), Feuerbohne, Türken-Bohne. In: Acker- und Grünlandleguminosen im blütenlosen Zustand. 102-103. DLG-Verlag, Frankfurt/Main.
Quellen
Weitere Informationen
Arche NoahSonstiges
- Rote Liste
- BW typisch
- Nutz-/Zierpflanze