Schäfermädle

Stangenbohne Phaseolus vulgaris

Anbau: 

Das Schäfermädle ist eine starkwüchsige Stangenbohne. Die Bohnen werden im Mai und Juni gesteckt.

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Wuchs & Ernte: 

Das Schäfermädle rankt zwei bis drei Meter hoch. Die Pflanze hat hellgrünes Laub und blüht weiß. Erntezeit ist August bis Oktober. Da das Schäfermädle eher spät reift, können noch grüne Hülsen geerntet werden, wenn andere Bohnensorten schon abgeerntet sind. Die Hülsen sind breit, flach-oval, mit etwa zehn bis zwölf Zentimetern eher kurz und fadenlos. Sie erhalten acht bis zehn große, ovale, dekorativ weinrot-weiß gefärbte Kerne.

Verwendung: 

Beim Schäfermädle werden sowohl die grünen Hülsen als auch die getrockneten Kerne in der Küche genutzt. Gekocht schmecken die grünen Bohnenhülsen zart und buttrig.

Geschichte: 

Diese historische Regionalsorte ist am Fuße der Schwäbischen Alb in Neidlingen erhalten geblieben. Die Familie Kammerlander kultiviert das Schäfermädle hier in vierter Generation seit ca. 100 Jahren - nach eigenen Angaben aufgrund des "guten, angenehmen" Geschmacks. Das Schäfermädle wurde im Rahmen der Sortendetektiv-Kampagne entdeckt. Der SWR-Film "Das Geschäft hinter unseren Lebensmitteln" von 2020 dokumentiert diesen Fund des Genbänkles. Für die Abstammung der Stangenbohne Schäfermädle kommen mehrere Sorten in Frage: einerseits die Sorte Klosterfrauen, die zwischen 1912 und 1957 in der Schweiz gehandelt und erstmals 1898 von Gustave Heuze beschrieben wurden. Andererseits ähnelt das Schäfermädle der englischen Sorten "Pea Bean".

 

Referenzen:

KUNZ, J. I. (HRSG.) (1944): Der erfolgreiche Pflanzer (3. erweiterte Auflage)

Bildquelle:

The Herball, or, Generall historie of plantes: Gerard, John, 1545-1612,  Dodoens, Rembert, 1517-1585, Priest, Robert, ca. 1550-ca 1590,  Wright, Stephen, Imprinted at LondonBy Iohn Norton,1597

Ordnung
Familie
Fabaceae
Gattung
Phaseolus
Art
vulgaris
Quellen
Weitere Informationen
Blogeintrag zum Schäfermädle

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