Rote Hagnauer Bohne
Buschbohne Phaseolus vulgaris (alt: Phaseolus vulgaris var. vulgaris)
Früher wurden die Bohnen auf den Feldern z.B. zwischen den Weinreben kultiviert. Heute sind "Hagnauer rote Bohnen" eher eine Seltenheit, da sie kaum noch angebaut werden und sich beim Anbau in den Hausgärten auch mit anderen Sorten verkreuzen. Den Anbau von Bohnen in Hagnau hält der Winzer Josef Bok in seinem handschriftlichen „Jahrbuch" in den Jahren 1853 und 1854 ausdrücklich fest: " Auch die Kartoffeln, Bohnen und Gemüs aller Arten waren so mittelmäßig geraten". Die Bedeutung von „Bohnen und Knöpfle" für die eigentlich insgesamt armen Hagnauer Bauern stellt Heinrich Hansjakob (Pfarrer in Hagnau 1868-84) so heraus in den „Schneeballen 3. Reihe": „An Werktagen Bohnen und Knöpfle, abwechselnd mit Knöpfle und Bohnen". Ein andere spezielle Erwähnung: „Den Holzmachern wurde das Mittagessen vom Dorf her gebracht: Knöpfle und Bohnen.„. Dementsprechend erinnert sich der gebürtige Hagnauer Reinhard Sebastian Zimmermann in seinen „Erinnerungen eines alten Malers" (um 1880), wie er das Essen, das er seinem Vater zur Straße bringen sollte, auf den Boden schüttete: „Speck, Spätzle und Bohnen", zeitlich bestimmbar auf etwa 1825.
Die Trockenkerne bilden die Grundlage für das traditionelle Gericht „Bohnen und Spätzle“, und hierzu bietet der Heimat- und Geschichtsverein auch einige Rezepte für das überlieferte "Freitagsessen" an.
Wuchsform: typische Buschform, 25 bis 30 cm Wuchshöhe
Fruchtgröße: Hülsen 10-12 cm mit roten Kernen
Fundort: Geschichtsverein, Hagnau am Bodensee
Quellen
Weitere Informationen
Blogeintrag zur "Roten Hagnauer Bohne"Sonstiges
- Nutz-/Zierpflanze