Sikkimgurke
Cucumis sativus (alt: Cucumis sativus ssp. Sikkimensis)
Anbau:
Sie muss nicht unbedingt vorgezogen werden: Die Sikkimgurke geht auch bei Direktsaat im Mai sehr gut auf. Dabei müssen die Jungpflanzen vor Schnecken geschützt werden. Die Pflanze ist robust und wenig anfällig für Mehltau. Sie braucht Platz im Beet, alternativ wird sie an einer Rankhilfe nach oben gezogen. Am besten entfernt man die Seitentriebe.
Wuchs & Ernte:
Die Ranken der sehr wüchsigen Sikkimgurke werden zwei bis drei Meter lang. Die Pflanze hat einen reichen Ertrag. Werden die jungen Gurken regelmäßig abgeerntet, wachsen über Monate immer wieder neue Früchte. Geerntet wird von Juli bis in den Oktober. Die Gurken werden dick und bis zu 20 Zentimeter lang. Jung sind sie grün und glattschalig, danach werden sie erst gelb und entwickeln dann ihre charakteristisch braune, mit einem Netzmuster überzogene, feste Schale.
Geschichte:
Urspünglich stammt die Sikkimgurke aus Indien. Die Vielfaltsgärtner Mechthild und Ingo Hubl, beide aktive Mitglieder und Erhaltungszüchter im Genbänkle, bekamenden Samen der Sikkimgurke 2012 von ihrer Nachbarin Annemarie Gromer in Leinfelden-Echterdingen. Gemeinsam haben sie sich für die Erhaltung der alten und seltenen Sorten eingesetzt. Heute ist das Saatgut wieder im Handel zu bekommen
Mechthild Hubl: "Die Sikkimgurke aus Siebenbürgen hat Annemarie Gromer aus unserer Gemeinde als Hofsorte von ihrer Schwiegermutter "geerbt". Gromer baute sie in ihrer Heimat Siebenbürgen jährlich für den Eigenbedarf an. (...) In den 90er Jahren wanderte die Familie nach Deutschland aus. Ich baute die Gurke in meinem Garten an. Die Gurke hat ein üppiges Wachstum, auch bei Direktsaat im Mai. Es macht riesig Spass, ihr beim Wachsen zuzuschauen. (...) Im Frühjahr 2020 legte Culinaris einen Sichtungsanbau mit verschiedenen Herkünften von Sikkimgurken an und bekam auch von mir Saatgut aus Siebenbürgen. Da diese Herkunft überzeugte, erfolgte bereits 22.01.2021 die Anmeldung als Amateursorte beim Bundessortenamt. Am 20.09.2021 erfolgte die Zulassung. Ab 2021 bot Culinaris die Sikkimgurke im Katalog an. (...) Heute findet sich diese Gurke unter dem neuen Namen "Gurke Salome (Sikkimgurke aus Siebenbürgen) im Handel. "
Aus Mechthild Hubl: Eine Erfolgsgeschichte der Sortenrettung
Verwendung:
Die Sikkimgurke ist eine Universalgurke. "Sie schmeckt sehr gut, frisch, gurkig und nicht wässrig", erzählt Annemarie Gromer, in deren Familie die Sikkimgurke schon seit mehreren Generationen angebaut wird. Klein und jung wird sie als bissfeste und knackige Essiggurke eingemacht; halbreif und hellgrün schmeckt sie zum Vesper oder im Salat. Ist sie ausgereift, kann sie geschält als Gemüse geschmort, eingemacht und auch im Smoothie verwendet werden. Die ausgereiften Früchte mit ihrer braunen, genetzten Schale sind lange haltbar.
Sonstiges
- Rarität